Manage Your Team’s Attention von Julian Birkinshaw vom 29. Januar 2015

Quelle: https://hbr.org/2015/01/manage-your-teams-attention

Nicht Zeit ist unsere sensibelste Ressource sondern Aufmerksamkeit, so Julian Birkinshaw, Professor für Strategie und Unternehmertum an der London Business School, der 2013 auf der Liste der welt-weiten Top-Management-Denker auf Platz 39 platziert wurde.

Was bedeutet diese These für Führungskräfte? Zunächst geht es darum, mit Bedacht und Disziplin zu steuern, auf welche unterschiedlichen Aktivitäten  man die eigene Zeit  verwendet und worauf hin man als Führungskraft die Zeitverteilung der Mitarbeiter/-innen steuert bzw. wie sie zu ermutigen sind, sich auf die „richtigen Dinge zu fokussieren“.  Aber wie geht das?

4 Regeln für die Arbeit an sich selbst:

  1. Ablenkungen vermeiden, insbesondere, wenn Konzentration gefordert ist, d.h. auch Abschalten aller sozialen Medien.
  2. Die Analyse-Paralyse vermeiden und versuchen, frühestmöglich Hypothesen bzw. leitende Argumente zu bilden und die Informationssuche darauf zu fokussieren, ob diese Thesen unterstützt oder widerlegt werden können. Und: sich selbst eine Deadline setzen!
  3. Neben dem Verstand sollten immer auch die Intuition und das Gefühl in die Arbeit eingebunden sein.
  4. Reflexion braucht Pausen, die Abstand ermöglichen, in denen die Informationsfülle strukturiert oder sondiert werden kann.

Was bedeutet das für die Führungsarbeit?

Führungskräfte ziehen unwillkürlich die Aufmerksamkeit des Teams auf das, was sie auf die Agenda setzen: sei es Haushaltskonsolidierung oder Prozessoptimierung, die Weiterentwicklung von Servicestandards oder eine neue Raumordnung. Mit dem Setzen eines neuen Themas, mit der Vorgabe von Themen für die Agenda wird vorgezeichnet, was Mitarbeiter/-innen für bedeutsam halten, wie sie ihre Arbeit ausrichten sollen.

2 zentrale Regeln:

  1. Jede Woche ein anderes Thema auf die Agenda zu heben, wird Mitarbeiter/-innen verwirren und sich ggf. innerlich aus den Anforderungen verabschieden lassen. Regelmäßig wichtige Themen und Botschaften zu wiederholen, erlaubt dem Team Fokussierung.
  2. Was wichtig ist, braucht eine entsprechende Präsenz und es sollte vermieden werden, auch symbolisch, dass es relativiert wird, z.B. durch schlechte Besprechungszeiten, hintere Agenda-Plätze, Überformung durch gleichzeitig gesetzte gegensätzliche Botschaften.